Freitag, 27. Mai 2016

Imhotep ***(*)

Wer den historischen Imhotep kennt, weiß auch sofort, daß es in diesem neuen Kosmos-Spiel ums Bauen geht.
Auf vier Bauplätzen und dem Marktplatz herrscht reges Treiben und wir als Spieler sind mittendrin. In einer Runde warten jeweils vier Frachtschiffe in unterschiedlichen Größen auf ihre Überfahrt zu den Bau- und Marktplätzen.
Je nach Spielposition starten wir das Spiel mit 2,3,4 oder 5 Bausteinen in unserer Farbe und schon kann es losgehen.
Wer am Zug ist, hat die Wahl aus drei Aktionen: einen Baustein auf einem Schiff platzieren, ein Schiff segeln zu lassen oder drei neue Bausteine aus dem Vorrat holen. Klingt einfach, kann aber knifflig sein. Auf den Schiffen haben nämlich unterschiedlich viele Bausteine Platz und die Schiffe können erst lossegeln, wenn eine bestimmte Anzahl von Bausteinen geladen wurden - abbhängig von der Schiffsgröße.
Ein Schiff unterwegs zum...?
Jeder Bauplatz kann nur einmal pro Runde angesteuert werden und die Reihenfolge der Bausteine auf dem Schiff ist auch noch wichtig. Warum das alles?
Die Bauplätze werden unterschiedlich gewertet. So kann es bei der Pyramide und dem Tempel einmal von Vorteil sein, zuerst abzuladen; ein anderes Mal wäre die dritte Position die beste, weil mehr Punkte vergeben werden. In der Grabkammer ist es wichtig, viele Bausteine abzuladen, da es um Mehrheiten geht. Beim Obelisken möchte man ebenfalls schneller sein als andere.
Wenn man am Zug ist, kann man also durchaus einige interessante Überlegungen anstellen, um den optimalen Zug zu finden und dem nachfolgenden Spieler keine Steilvorlage zu bieten.
Die Pyramide und der Markt
Auch der Marktplatz ist nicht zu unterschätzen. Dort gibt es Karten, die die eigenen Aktionen erheblich verbessern, um z.B. gleich zwei Steine auf ein Boot zu bringen. Siegpunkte für die Schlusswertung sind natürlich auch nicht zu verachten.
Einige Marktkarten im Detail
Das alles klingt nach großangelegter Strategie; aber keine Angst - dem ist nicht so. Vielmehr bringen die Züge der Mitspieler so manchen eigenen Plan durcheinander. Das mag einerseits ab und zu frustrierend sein, es zwingt einen aber auch dazu, immer einen Alternativplan in der Tasche zu haben. Möglichkeiten Punkte zu holen, gibt es genug und genau das bringt den Spielspaß. Wenn man dann auch noch die kurze Spieldauer von 45 Minuten bedenkt, kann das Urteil nur "Daumen hoch" lauten.
Die Rückseiten der Bauplätze und des Marktes bringen übrigens weitere Abwechslung ins Spiel. Sie bieten andere Wertungen und Vorteile in Form von Bausteinen, Siegpunkten oder Karten. Nach 1-2 Partien mit den A-Seiten kann man durchaus schon mal zur B-Seite wechseln.
+++ Die Nominierung zum Spiel des Jahres geht für mich völlig Ordnung +++

Von Phil-Walker Harding für 2-4 Spieler ab 10 Jahren. Verlag: Kosmos

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